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Zuletzt angepasst am 23.12.2024

COPD und Begleiterkrankungen

Mehr als die Hälfte aller COPD-Patienten leiden in höherem Alter an mindestens drei zusätzlichen behandlungsbedürftigen Krankheiten. Die häufigsten Erkrankungsgruppen, die mit einer COPD einhergehen, sind:

- Herz-Kreislauf-Erkrankungen
- Störungen des Bewegungsapparates
- Infekte der Atmungsorgane
- Störungen des Stoffwechsels und des Verdauungstraktes
- Harninkontinenz
- Psychische Störungen
- Schlafstörungen
- Lungenkarzinome

Ein wesentlicher Grund für die Häufung von Begleiterkrankungen bei COPD-Patienten ist zunächst die Tatsache, dass der Risikofaktor Inhalatives Zigarettenrauchen natürlich auch andere Organsysteme beeinträchtigt bzw. schädigt. Als Folge treten Herz-Kreislauf-Erkrankungen, häufigere Infekte der Atmungsorgane aber auch häufiger bösartige Lungentumore auf. Man geht aber auch davon aus, dass die für die COPD ursächlichen Entzündungsvorgänge nicht nur in der Lunge stattfinden, sondern sich quasi auf den gesamten Körper ausbreiten (d.h. systemisch werden) und damit in verschiedenen Organsystemen krankhafte Zustände hervorrufen. Die COPD mit ihrem Leitsymptom der Luftnot bzw. Belastungsluftnot führt aber auch zu einem mehr oder weniger erzwungenen Bewegungsmangel mit Störungen des Herz-Kreislauf-Systems, zu einem Muskel- und Knochenabbau sowie zu einer Zunahme des Körpergewichtes. Luftnot und Immobilität führen wiederum nicht selten zu einer mehr oder weniger ausgeprägten sozialen Isolation, die vielfältige psychische Störungen hervorrufen kann. Schließlich können auch die Nebenwirkungen der dringend notwendigen COPD-Medikamente krankmachende Bedeutung erlangen.

Quelle: Vortrag von Prof. Dr. med. Kurt Rasche vom Helios Klinikum Wuppertal, auf dem 7. Symposium Lunge am Samstag, den 13. September 2014 in Hattingen

© Patientenorganisation Lungenemphysem-COPD Deutschland
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