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Zuletzt angepasst am 18.04.2024

COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung)

Definition
Als COPD (Chronic Obstructive Pulmonary Disease) wird eine durch funktionelle und strukturelle Faktoren bedingte exspiratorische Atemstrombehinderung bezeichnet. Die medikamentöse Beeinflussbarkeit der Lungenfunktionseinschränkung hängt ab vom individuell unterschiedlichen Ausprägungsgrad der funktionellen (= Bronchospasmus) und der strukturellen (= Emphysem) Komponente der Obstruktion.

Ursachen
COPD ist meist Folge einer durch exogene Noxen (Rauchen, Umweltfaktoren) bedingten chronischen Bronchitis und mündet bei entsprechender genetischer bzw. konstitutioneller Prädisposition in einem Lungenemphysem.

Diagnose

Spirometrie:
Diagnostisches Kriterium ist die Verminderung des FEV1 bezogen auf die forcierte Vitalkapazität (FVC).
Der Absolutwert des FEV1 in % des Sollwertes wird nur für die Bestimmung des Schweregrades der Obstruktion, nicht aber für die Diagnose herangezogen, weil dieser Wert auch bei restriktiven Störungen vermindert sein kann.

Broncholysetest:
Messung von FEV1 und FVC vor und nach der Inhalation eines Bronchodilatators bestimmt nur das Ausmaß der Reversibilität (Umkehrbarkeit) der Obstruktion, kann aber zwischen Asthma und COPD nicht sicher unterscheiden, da auch bei chronischem Asthma die Atemstrombehinderung manchmal nur teilweise reversibel ist.

Weiterführende Lungenfunktionsdiagnostik:
- Bodyplethysmografie
- Blutgasanalyse
- Ergospirometrie
- siehe auch: Diagnostik

Früherkennung:
Raucher, Personen mit wiederkehrenden oder anhaltenden respiratorischen Symptomen wie Husten, Auswurf und Atemnot, sowie solche mit Lungenkrankheiten in der Familienanamnese sollten einmal jährlich spirometrisch untersucht werden.

Symptomfreie Personen mit einem FEV1 < 75 Prozent der FVC und solche, deren FEV1 pro Jahr um mehr als 30 ml abnimmt, sind als Risikogruppe für COPD anzusehen.

Das frühzeitige Erkennen einer obstruktiven Lungenfunktionsstörung kann die Entwicklung einer irreversiblen Komponente der Obstruktion verhindern bzw. aufhalten über:
- Raucherentwöhnung
- Vermeidung beruflicher Schadstoffexposition
- konsequente Behandlung rezidivierender Infekte

Differentialdiagnose:
Die Unterscheidung zwischen Asthma bronchiale und COPD kann schwierig sein. Aus Anamnese und Verlauf ist aber praktisch immer eine exakte Zuordnung zu einem der beiden Krankheitsbilder möglich. Beiden Störungen gemeinsam ist, dass sie Folge eines chronischen Entzündungsprozesses sind.

Medikamentöse Therapie:
siehe auch:
- Therapien/Medikamente gegen Asthma/COPD
- Medikamente

Nicht-medikamentöses Therapie:
- Sauerstofflangzeittherapie
- Patientenschulung
- Physiotherapie
- Rehabilitation

© Patientenorganisation Lungenemphysem-COPD Deutschland
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