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Zuletzt angepasst am 13.04.2024

Lungenemphysem I

Was ist ein Lungenemphysem?
Ein Lungenemphysem ist eine chronische Aufblähung der Lungen durch Luft. Das Gasvolumen wird dadurch erhöht, das Ausatmen fällt dem Betroffenen schwer. Meist sind nicht alle Lungenabschnitte beteiligt. Das Gewebe der betroffenen Bereiche verliert durch die ständige Überdehnung an Elastizität – ein Vorgang, der nicht rückgängig gemacht werden kann. Folge ist die Zerstörung von Lungenbläschen und deren Scheidewänden.

Wie entsteht ein Lungenemphysem?
Meist tritt das Lungenemphysem während chronischer Erkrankungen der Lungen oder Bronchien auf. Dazu zählen chronische Bronchitis oder Asthma bronchiale. Wesentlich seltener ist das Altersemphysem. Ursache ist ein altersbedingter Elastizitätsverlust des Lungengewebes, der ab dem fünften Lebensjahrzehnt auftreten kann.

Welche Anzeichen gibt es?
Zu Beginn der Erkrankung sind folgende Symptome typisch:
Kurzatmigkeit: Sie tritt nur bei Belastung auf und ist abhängig von äußeren Faktoren wie Klima oder Jahreszeit.
Bläulich verfärbte Lippen und Finger (Zyanose) durch den Sauerstoffmangel im Blut, Müdigkeits- und Schlappheitsgefühl, Antriebslosigkeit.

Bei fortgeschrittener Erkrankung kommen folgende Anzeichen hinzu:
Die Kurzatmigkeit wird zum Dauersymptom, das mit zunehmender Leistungsschwäche einhergeht:
Langjähriger Husten und Auswurf
Der Brustkorb wird fassförmig, da die Brustmuskulatur in der Einatmungsstellung bleibt.
In schweren Fällen kann der Kranke seinen Alltag nicht mehr allein bewältigen, er wird pflegebedürftig.
Durch die Veränderung des Lungengewebes wird das rechte Herz stärker belastet. In schweren Fällen kann es daher zu Herzversagen kommen.

Wie wird die Diagnose gestellt?
Bei der Untersuchung fallen der fassförmige Brustkorb, die bläulich verfärbten Lippen und Finger und die deutlich hervortretenden Halsvenen auf. Ist die Leistung des rechten Herzens vermindert, sind zudem die Beine geschwollen.

In der Regel werden ein Lungenfunktionstest, eine Röntgenuntersuchung der Lunge und ein EKG durchgeführt. Die Leistungsfähigkeit des rechten Herzens wird mittels einer Herz-Ultraschall-Untersuchung (Echokardiographie) überprüft. In schweren Fällen ist eine Untersuchung des Sauerstoffgehaltes im Blut notwendig.

Wie wird ein Lungenemphysem behandelt?
Liegt eine Grunderkrankung, z.B. eine chronische Bronchitis oder Asthma bronchiale vor, wird zuerst diese behandelt.

In einer Atemtherapie wird richtiges Atemverhalten eingeübt. Dazu zählt auch ein systematisches Training der erschlafften Bauchmuskulatur. Das richtige Atemverhalten ist deshalb so wichtig, weil es dem Erkrankten das Angstgefühl nimmt, sein Selbstvertrauen hebt und seine Leistungsfähigkeit steigert. Er lernt, sich selbst zu helfen und wird auf diese Weise weniger von Medikamenten abhängig.

Um die Schleimlösung und das Abhusten zu fördern, sollte jeder Kranke über den Tag verteilt viel trinken. Inhalieren mit Dosieraerosolen kann ebenfalls entlastend wirken.

Zur Unterstützung der Herz- und Kreislauftätigkeit ist die Einnahme von Medikamenten erforderlich, die genau auf den einzelnen Erkrankten abgestimmt sind.

Eitriger Auswurf weist auf eine bakterielle Infektion hin, die mit Antibiotika behandelt wird. In seltenen Fällen ist eine Dauertherapie notwendig, die vom Hausarzt überwacht werden muss.

In schweren Fällen ist eine Sauerstofflangzeittherapie notwendig. Hierbei bekommt der Patient Sauerstoff-Flaschen nach Hause geliefert und soll 15-18 Stunden täglich Sauerstoff inhalieren. Diese Sauerstoffinhalation führt zu einer Entlastung der Herztätigkeit.

Wer unter einem Lungenemphysem leidet, ist anfälliger für Infektionskrankheiten und sollte sich deshalb jedes Jahr gegen Grippe impfen lassen.

© Patientenorganisation Lungenemphysem-COPD Deutschland
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