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Zuletzt angepasst am 20.12.2024

Neue und zukünftige medikamentöse Therapie bei COPD und Lungenemphysem

Erkrankungen der Lunge, die typischerweise erst im mittleren bis höheren Lebensalter auftreten. Zum anderen haben die deutlichen Erfolge in der Behandlung der COPD dazu geführt, dass immer mehr Patienten länger mit dieser Erkrankung leben und somit ihre schweren Stadien öfter und somit länger beobachtet werden können.

Neue Medikamente wie auch neuere Therapieverfahren tragen dieser Entwicklung Rechnung. Grundlage der neuen Therapieverfahren sind die Erkenntnisse über die Entstehung und der Verlauf der Erkrankung. Stand früher ganz alleine die Verbesserung der Lungenfunktion und die Behandlung der akuten Exazerbationen im Vordergrund, werden heute Therapiekonzepte entwickelt, die darauf gerichtet sind, das Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern und gleichzeitig die Lebensqualität, insbesondere die Leistungsfähigkeit, zu verbessern. Daher werden die heutigen Neuentwicklungen der Medikamente getestet zu den  Auswirkungen auf die Exazerbationsrate, Reduktion des Lungenfunktionsablaufes und natürlich ihrer Verträglichkeit. Neben der neuen medikamentösen Therapie nehmen interventionelle Verfahren durch direkten Eingriff in die Mechanik der Lunge (Schlagwort „endoskopische Volumenreduktionen“) eine zunehmend wichtige Rolle ein.

Bei den medikamentösen Entwicklungen kann man feststellen, dass eine frühzeitige Behandlung mit Bronchodilatatoren die COPD günstig beeinflussen kann. Dies zeigt sich durch eine Reihe von Untersuchungen, in denen nachgewiesen werden konnte, dass durch die Gabe von langwirksamen Bronchodilatatoren (z.B. Tiotropium oder Indacaterol) schon in leichteren Stadien die Exazerbationsrate reduziert und damit auch der Verlauf der Erkrankung günstig beeinflusst werden kann. Dies hat dazu geführt, dass in den nächsten Jahren noch eine ganze Reihe von inhalativen Medikamenten auf den Markt kommen wird, die lange Wirkungen aufweisen von mindestens 12-24 Stunden.

Des Weiteren zeigt sich dabei, dass die Kombination aus dem Therapieprinzip der Bronchodilatation durch Hemmung der cholinergen Rezeptoren („Anticholinergika“ - Vertreter: Tiotropium) und auf der anderen Seite durch Stimulation der Beta-2-Rezeptoren (Beta-2-Mimetika, Vertreter: Formoterol, Salmeterol, Indacaterol) eine bessere Wirkung erreicht werden kann als durch Einzelsubstanzen.

Die Weitung der Bronchien und damit die Optimierung des Luftflusses durch die Atemwege sollte daher frühzeitig angewendet werden.

Neben den Bronchodilatatoren spielen auch die inhalativen Kortikoide weiterhin eine wichtige Rolle. Allerdings im Gegensatz zum Asthma, wo diese Medikamente die Basistherapie darstellen, werden bei der COPD auch weiterhin inhalative Steroide nur bei Patienten in schwereren Stadien der Erkrankung angewendet und bei Patienten, die gehäuft Exazerbationen erleiden.

Die Hemmung der Entzündung jedoch spielt eine zunehmende Rolle in der Therapie der COPD in den nächsten Jahren. Als erster Vertreter dieser Medikamentenklasse ist Roflumilast (Daxas®), zu nennen ein Medikament, das eine antientzündliche Potenz besitzt. Roflumilast reduziert die Exazerbationsrate signifikant. Allerdings besitzt  das Medikament auch Nebenwirkungen wie z.B. Übelkeit und Gewichtsverlust. Meist lassen diese Nebenwirkungen innerhalb von 8-14 Tagen nach. Weitere Medikamente dieser Substanzklasse werden in den nächsten Jahren entwickelt, teilweise auch in inhalativer Form. Darüber hinaus gibt es eine Reihe von Untersuchungen und Versuchen, spezielle Entzündungen bei der COPD durch spezifische Medikamente, die in diesen Entzündungsprozess eingreifen, zu verbessern. Allerdings sind diese Entwicklungen noch weit entfernt von der klinischen Anwendung.

Die COPD zählt zu den großen Volkskrankheiten weltweit. Nach neueren Untersuchungen besteht das Risiko, dass jeder vierte Patient an dieser Erkrankung leiden wird.

Ein Grund dafür, warum die COPD und das Lungenemphysem heute häufiger zu beobachten ist, ist die demographische Entwicklung der Bevölkerung mit deutlicher Erhöhung des mittleren Lebensalters. Dadurch „erleben“ viele Patienten diese chronischen

Die COPD ist als eine der wichtigsten Erkrankungen in der Bevölkerung anerkannt – die Forschungsanstrengungen sind sehr groß, um neue und hilfreiche Medikamente zu entwickeln. Im Vordergrund  steht jedoch auch weiterhin die Prävention durch einen absoluten Rauchverzicht.  Eigene körperliche Aktivitäten, sich fit zu halten, sind trotz oder gerade wegen der Erkrankung besonders wichtig.

Quelle:
Michael Pfeifer

Klinik Donaustauf, Krankenhaus Barmherzige Brüder Regensburg und Universitätsklinikum Regensburg

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