Die Arbeitsgemeinschaft Lungensport in Deutschland und die Deutsche Atemwegsliga haben neue Empfehlungen zu ambulantem Lungensport und körperlichem Training für Menschen mit Atemwegs- und Lungenkrankheiten veröffentlicht. Nach Ansicht der Autorinnen und Autoren wird die Behandlungsoption „Bewegungstherapie“ noch immer zu selten genutzt. Ihre Empfehlungen sollen dazu beitragen, dies zu ändern.
Körperliches Training solle noch mehr zu einem wichtigen Element in der Behandlung von Lungenkrankheiten werden, so die Expertinnen und Experten aus Pneumologie, Sportwissenschaften und Sporttherapie. Denn chronisch lungenkranken Menschen könne damit ein besseres Leben mit ihrer Krankheit ermöglicht werden. In den aktuellen Empfehlungen stellen die Autorinnen und Autoren daher die positiven Effekte von Sport und körperlichem Training bei Menschen mit verschiedensten Lungenkrankheiten dar.
Ein strukturiertes Übungsprogramm kann laut einer im European Respiratory Journal veröffentlichten Studie älteren Menschen helfen, die mit einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) im Krankenhaus behandelt werden. Das Programm verbessert sowohl die Leistungsfähigkeit als auch das psychische Befinden und ist zudem sicher.
Bei einer pneumologischen Rehabilitation kommen spezielle Übungsprogramme für Menschen mit Lungenkrankheiten zum Einsatz. Eine solche Behandlung kann die Bewegungsmöglichkeiten und auch die Lebensqualität von Menschen mit COPD, die wegen ihrer Krankheit im Krankenhaus behandelt werden, nachweislich erhöhen. Darauf deuten Studien hin, ihre Zahl ist jedoch noch immer begrenzt, sodass es weiterhin Diskussionen über die tatsächliche Sicherheit und Wirksamkeit der pneumologischen Rehabilitation gibt. Ziel der aktuellen Studie war es, das Wissen zu dieser Therapieoption auszubauen und die Vor- und Nachteile der Behandlung zu bewerten.
Rehabilitationssport kommt für behinderte und von Behinderung bedrohte Menschen in Betracht, um sie möglichst auf Dauer in das Gesellschafts- beziehungsweise Erwerbsleben einzugliedern. Das gilt auch für den Lungensport.
Es gibt neue Empfehlungen der Arbeitsgemeinschaft Lungensport, die demnächst publiziert werden sollen. Der Fürther Pneumologe Professor Dr. Heinrich Worth gab vorab erste Einblicke. Reha-Sport und -Funktionstraining werden von den Rehabilitationsträgern als ergänzende Leistung zur Reha gewährt. Nach Sozialgesetzbuch IX besteht ein Rechtsanspruch auf Lungensport.
Die Therapie von Patienten mit Asthma und COPD ist zu fokussiert auf Medikamente und Apparate. Das kritisierte Professor Claus Vogelmeier, Kongresspräsident und Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) 2018 und 2019 bei einem Pressegespräch vorab zum DGIM-Kongress in Wiesbaden.
Mit gezielter und individuell abgestimmter Bewegungstherapie können COPD-Patienten den Verlauf ihrer Erkrankung positiv beeinflussen. Wichtigste Regel dabei: Überlastungen sind zu vermeiden.
Die chronische obstruktive Lungenerkrankung (COPD) beschreibt eine fortschreitende und meist irreversible Einschränkung der Lungenfunktion und wird nach dem jeweiligen Schweregrad in vier Stadien eingeteilt. Bei COPD wird durch eine erworbene Kollapsneigung der Bronchien das Ausatmen erschwert, wodurch in Folge eine Überblähung der Lunge droht. Atmen ist für Betroffene ein anstrengendes Unterfangen und keine Selbstverständlichkeit.
COPD-Patienten sollten regelmäßig Bewegung und wenn möglich auch Ausdauer- und Krafttraining in ihren Alltag integrieren. Darauf weisen die Lungenärzte der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) anlässlich des 59. DGP-Kongresses vom 15.-17. März in Dresden hin.Ein erstes Anzeichen für die chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD) ist Atemnot bei körperlicher Belastung, die Betroffene meist dazu veranlasst, körperliche Anstrengung zu vermeiden.