Bei Atemwegsinfektionen Antibiotika einnehmen - ja oder nein? Ob sie tatsächlich bakteriell oder aber viral bedingt sind, lässt sich mit dem Procalcitonin-Test (PCT-Test) einfach beantworten.
Sicher zwischen bakterieller und viraler Infektion differenzieren und damit Antibiotika einsparen: Das geht, betont der Pneumologe Dr. Justus de Zeeuw...
Die meisten akuten Exazerbationen einer COPD können ambulant behandelt werden. Antibiotika sollten allerdings nur bei ausgewählten Patienten zum Einsatz kommen.
Wenn Patienten mit chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) plötzlich mehr Luftnot haben als sonst, dann ist das prinzipiell verdächtig auf eine akute Exazerbation. Weitere Zeichen sind die Zunahme von Husten, Sputumvolumen und Sputumpurulenz.
Die Exazerbation ist laut Leitlinie der Global Initiative for Chronic Obstructive Lung Disease (GOLD) definiert als „akute Verschlechterung der Atemwegssymptomatik, die eine zusätzliche Therapie erforderlich macht“. Die deutsche COPD-Leitlinie fordert außerdem, dass die Verschlechterung mindestens zwei Tage anhält.
Werden Antibiotika falsch verordnet oder angewendet, sind sie im besten Fall wirkungslos, im schlechteren Fall bekommen resistente Bakterien Aufwind. Dies ist umso gefährlicher, da es kaum neue Antibiotika gegen gramnegative Keime gibt. Gerade bei Atemwegsinfekten sind Antibiotika oft überflüssig.
„Antibiotika sollten nur verordnet werden, wenn es medizinisch wirklich notwendig ist“ – darauf weist die Kassenärztliche Bundesvereinigung KBV im Hinblick auf die witterungsbedingt steigende Zahl von Erkältungskrankheiten aktuell hin. Nur jeder zehnte Infekt der Atemwege wird tatsächlich durch Bakterien ausgelöst, gegen die Antibiotika wirken.
Zwar sei die Zahl der Antibiotikaverordnungen bei akuten Infektionen der unteren und oberen Atemwege in Deutschland rückläufig, heißt es in der Meldung der KBV, dennoch gäbe es Verbesserungspotenzial. Der gezielte Einsatz von Antibiotika könne nicht nur den Patienten helfen, sondern reduziere auch das Risiko einer Resistenzbildung.
Akute Infektionen der Atemwege gehören zu den häufigsten Beratungsanlässen. Verglichen mit anderen europäischen Ländern werden bei Erkältungskrankheiten in Deutschland Antibiotika mittlerweile zurückhaltend verordnet – trotzdem ist immer noch fast jedes dritte Rezept eines zu viel.
Mit Blick auf die witterungsbedingt steigende Zahl von Erkältungskrankheiten weist die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) auf einen gezielten Einsatz von Antibiotika hin. Die Zahl der Antibiotikaverordnungen bei akuten Infektionen der unteren und oberen Atemwege ist in Deutschland zwar rückläufig, dennoch gibt es Verbesserungspotenzial.
„Antibiotika sollten nur verordnet werden, wenn es medizinisch wirklich notwendig ist“, sagte KBV-Vize Dr. Stephan Hofmeister. Denn nur jeder zehnte Infekt der Atemwege wird durch Bakterien ausgelöst.