Eine Langzeitbehandlung mit Makroliden reduziert signifikant die Häufigkeit von Exazerbationen bei Patienten mit Bronchiektasie, wie eine aktuelle Studie zeigt. Dabei wurden in allen untersuchten, auf Patientenmerkmalen basierenden Untergruppen, ähnliche Vorteile beobachtet.
Betroffene Patienten leiden unter starkem Husten mit schleimigem und eitrigem Auswurf, Atemnot und Müdigkeit. Wesentlich für die Behandlung sind die Methoden der Atemphysiotherapie (so genannte Bronchialtoilette) mit dem Ziel, das Lösen und Abhusten von Sekret zu erleichtern und die Reinigung der Atemwege somit zu verbessern. Darauf weisen die Lungenärzte der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) hin.
Was sind die wirtschaftlichen Auswirkungen von Bronchiektasen auf das deutsche Gesundheitssystem? Dies werteten Forschende aktuell anhand der Daten von fast fünf Millionen Versicherten aus. Die Ergebnisse können in Zukunft auch dazu beitragen, die Versorgung von Bronchiektasen-Patienten zu verbessern.
Noch bis vor einiger Zeit wurden Bronchiektasen als „seltene Erkrankung“ eingestuft. Durch bessere Diagnose-Methoden wird die Krankheit jedoch inzwischen immer einfacher und in früheren Stadien entdeckt. Dadurch hat es den Anschein, als steige die Krankheitshäufigkeit an – und das weltweit.
Die European Respiratory Society (ERS) hat bei ihrer Jahrestagung in Mailand die erste europäische Leitlinie für Bronchiektasen bei erwachsenen Patienten vorgestellt. Die Leitlinie gibt Antworten auf neun Fragen rund um die Diagnose und Therapie bei Bronchiektasen. Nachzulesen ist sie im ‚European Respiratory Journal’.Bronchiektasen sind Ausweitungen der Bronchien, die angeboren sein können oder in Folge chronischer Lungenerkrankungen entstehen. Eine offizielle Leitlinie zur Diagnose und Behandlung der Erkrankung gab es bisher nicht.
Patienten mit Bronchialaufweitungen (Bronchiektasen) und chronischem Husten wird empfohlen, die Selbstreinigung ihrer Atemwege durch die Anwendung von Methoden aus der Atemphysiotherapie (Bronchialtoilette) zu fördern. Einen Überblick über die neuen Empfehlungen der European Respiratory Society in der bislang ersten europäischen Leitlinie zur Behandlung von Bronchiektasen gibt die Deutsche Lungenstiftung.
Immer wieder auftretende Infektionen oder entzündliche Prozesse in den kleinsten Bronchien (Bronchiolen) können zylinder-, sack- oder spindelförmige Ausweitungen der Bronchien verursachen - so genannte Bronchiektasen (aus dem Griechischen éktasis = Erweiterung). Diese Hohlräume tragen nicht mehr zum Gasaustausch bei, vielmehr füllen sie sich wie ein Syphon an der untersten Stelle mit Sekret, das dann von Bakterien besiedelt zu einer Quelle wiederkehrender Infektionen wird. Insbesondere bei Lungenpatienten wie z.B. Menschen mit chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) können solche Bronchiektasen zu häufigeren Verschlechterungsschüben (Exazerbationen) führen, die das Risiko, zu sterben, merklich in die Höhe treiben.