Wann Antibiotika wirklich sinnvoll sind
Die Entwicklung der Antibiotika gehört zu den Meilensteinen der modernen Medizin. Doch gegen Viren helfen sie nicht und unnötig eingesetzt, fördern sie Keimresistenzen. Patienten sind oft ahnungslos.
Die Entwicklung der Antibiotika gehört zu den Meilensteinen der modernen Medizin. Doch gegen Viren helfen sie nicht und unnötig eingesetzt, fördern sie Keimresistenzen. Patienten sind oft ahnungslos.
Noch immer stehen viele Patienten Kortison und anderen Wirkstoffen aus der Gruppe der Glucocorticoide skeptisch gegenüber. „Die Vorbehalte beruhen auf Halbwissen und stammen aus den 70er Jahren, als Kortison negative Schlagzeilen machte“, sagt Friedemann Schmidt, Vizepräsident der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände. „Dabei ist Kortison bei lokaler Anwendung meist gut verträglich.“
Antibiotika haben schon viele Menschenleben gerettet. Doch bei allem Nutzen werden die Medikamente zunehmend zum Problem. Ein Grund: Werden sie häufig und falsch angewendet, entwickeln Bakterien Resistenzen. Die Keime können nicht mehr wirksam bekämpft werden.
Mit Glycopyrronium ist ein neues Medikament zur Behandlung der chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) auf dem deutschen Markt verfügbar.
Die Chiesi Group kündigt an, die Phase-I-Studie zu ihrem inhalierbaren PDE4-Hemmstoff (Phosphordiesterase 4) mit der Bezeichnung CHF 6001 erfolgreich abgeschlossen zu haben. Bei diesem Hemmstoff handelt es sich um eine chemische Substanz, die für die Behandlung von entzündlichen Atemstörungen wie der chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) oder Asthma entwickelt wurde.
Die chronisch-obstruktive Lungenerkrankung COPD ist charakterisiert durch chronische Bronchitis oder Emphysem, zwei Lungenkrankheiten, die häufig gemeinsam auftreten und die Atemwege verengen. Dies führt zur für die Erkrankung typischen Atemnot. Neben der Dyspnoe sind Druck auf der Brust, starke Sputumproduktion und chronischer Husten die häufigsten Symptome bei COPD. Mit Aclidiniumbromid (Eklira® Genuair® 322 μg Pulver zur Inhalation von Almirall und Bretaris® Genuair® 322 μg Pulver zur Inhalation von Berlin-Chemie) steht seit Oktober ein neues COPD-Therapeutikum zur Verfügung. Der Wirkstoff wird als bronchodilatatorische Dauertherapie bei Erwachsenen eingesetzt, um die Symptome zu lindern.
Die Pharmafirmen arbeiten an neuen Antibiotika. Zwei sind bereits zugelassen und werden nach Angaben des Verbands der forschenden Pharmaunternehmen (VfA) bald auf den Markt kommen: Fidaxomicin (DificlirTM von Astellas) ist erster Vertreter der makrozyklischen Antibiotika. Es soll bei Infektionen durch Clostridium difficile und Vancomycin-resistenten Enterokokken (VRE) helfen sowie bei Antibiotika-induzierter Colitis. Ceftarolin (Zinforo® von Astra-Zeneca), ein neues Cephalosporin, wirkt gegen grampositive Bakterien inklusive des Problemkeims MRSA