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Zuletzt angepasst am 04.12.2024

Bei Lungenkranken auch nach Gebrechlichkeit fahnden


Gebrechlichkeit (Frailty) treibt die Häufigkeit von Krankenhausbehandlungen und Sterblichkeit von Patienten mit chronischen Lungenerkrankungen in die Höhe…

Gebrechlichkeit (engl. frailty) ist ein komplexes multi­dimensionales Syndrom, das nicht nur in der Geriatrie häufig zum Problem wird, sondern z. B. auch auf chronische Lungenerkrankungen wie Asthma, COPD oder interstitieller Lungenerkrankung (ILD) einen negativen Einfluss haben kann. Experten der European Respiratory Society haben sich jetzt des Themas angenommen und wichtige Aspekte zusammengefasst (siehe European Respiratory Journal, online seit 6.7.2023).

Ein wichtiges Kennzeichen für Frailty ist der Verlust von physiologischen Reserven, was die Empfänglichkeit für ungünstige endogene und exogene Stressoren steigert. Vor allem Patienten mit COPD oder nach Lungentransplantation sind mit bis zu 60 % besonders stark betroffen. Am stärksten gefährdet sind Erkrankte mit schwer beeinträchtigter Lungenfunktion, ausgeprägter Atemnot und häufigen Verschlechterungen (Exazerbationen).

Als gemeinsame biologische Grundlage von chronischen Lungenerkrankungen und Frailty gelten Entzündungsprozesse (systemische Inflammation), gefördert durch Lifestyle-Faktoren wie schlechte Ernährung, Rauchen und körperliche Inaktivität. Der Einfluss ist reziprok: Die Atemwegserkrankung erhöht das Frailtyrisiko und die Frailty wirkt sich wiederum negativ auf die Erkrankung aus.